Motivation durch Emotion

Ein Beispiel für den Einfluss von Emotionen auf die Gedächtnisbildung von Entscheidungen ist die Erinnerung an eine riskante Investitionsentscheidung. Wenn eine Person eine riskante Investitionsentscheidung trifft und dabei positive Emotionen wie Begeisterung und Hoffnung empfindet, wird sie sich eher an diese Entscheidung erinnern als an eine Entscheidung, bei der sie keine Emotionen empfunden hat. Auf der anderen Seite kann eine negative Emotion wie Angst oder Sorge dazu führen, dass eine Person eine Entscheidung vergisst oder sich nicht mehr daran erinnert, (MATHER & CARSTENSEN, 2005). Darüber hinaus haben Studien gezeigt, dass die Stärke der emotionalen Reaktion auf eine Entscheidung auch die Art und Weise beeinflussen kann, wie die Entscheidung später im Gedächtnis abgerufen wird. Zum Beispiel haben Personen, die bei der Entscheidungsfindung starke negative Emotionen empfinden, Schwierigkeiten, sich später an Details ihrer Entscheidung zu erinnern, während Personen, die positive Emotionen empfinden, eher dazu neigen, sich an Details zu erinnern (LEVINE & EDELSTEIN, 2009). Insgesamt zeigen diese Forschungsergebnisse, dass Emotionen einen wichtigen Einfluss auf die Gedächtnisbildung von Entscheidungen haben können. Unternehmen können daher die Wirkung von Emotionen auf die Gedächtnisbildung berücksichtigen, um beispielsweise ihre Marketingstrategien zu optimieren oder Schulungen für MitarbeiterInnen effektiver zu gestalten. 3.7 Emotionen und das Belohnungssystem des Gehirns Die Aktivierung des Belohnungssystems im Gehirn wird maßgeblich von Emotionen beeinflusst. Das Belohnungssystem, ein Netzwerk aus Gehirnstrukturen, spielt eine bedeutende Rolle bei der Verarbeitung von Belohnungen und der Regulierung von Motivation. Eine entscheidende Komponente dieses Systems ist der Nucleus accumbens, der bei der Verarbeitung von Belohnungen eine Schlüsselfunktion einnimmt. Das komplexe Netzwerk aus neuronalen Schaltkreisen des Belohnungssystems ist für die Verarbeitung von belohnungsbezogenen Informationen und das Verhalten in Bezug auf diese Belohnungen verantwortlich. Es besteht eine enge Verbindung zum limbischen System, das wiederum für die Verarbeitung von Emotionen zuständig ist. In der jüngsten Vergangenheit haben Neurowissenschaftler verstärkt die Interaktion von Emotionen und dem Belohnungssystem untersucht. Es hat sich gezeigt, dass Emotionen das Belohnungssystem modulieren und somit eine wichtige Rolle bei dessen Aktivität spielen (LIU, 2021). Es wurde gezeigt, dass emotionale Stimuli wie Bilder oder Gerüche, die mit

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