Motivation durch Emotion
ausgeschüttet. Dadurch wird das Verhalten verstärkt und die Person wird motiviert, das Ziel erneut zu verfolgen. Diese Theorie wird oft als "hedonistische" Theorie der Motivation bezeichnet, da sie davon ausgeht, dass Menschen von Natur aus bestrebt sind, positive Erfahrungen zu machen. Es gibt jedoch auch andere Theorien zur Rolle von Dopamin in der Motivation. Eine Alternative ist die "Anreizsalienz"-Theorie, welche von den Neurowissenschaftlern Kent Berridge und Terry Robinson entwickelt wurde. Diese Theorie besagt, dass Dopamin nicht unmittelbar mit positiven Emotionen, sondern mit der Erwartung von Belohnung oder Bestrafung in Verbindung gebracht wird. Wenn eine Person erwartet, dass eine bestimmte Handlung zu einer Belohnung führt, wird Dopamin ausgeschüttet und das Verhalten verstärkt (BERRIDGE & ROBINSON, 1998). Die "Self-Determination Theory" von Deci und Ryan ist ein weiterer kognitiv neurowissenschaftlicher Ansatz zur Erklärung von Motivation (DECI & RYAN, 2017). Ein Experiment von Kirsch und Kollegen zeigte, dass die Aktivierung des Belohnungssystems im Gehirn auch mit der Erwartung von Belohnungen zusammenhängt, (KIRSCH, BÜCHEL , & RAUCH , 2006).Teilnehmer, die glaubten, ein stimmungsaufhellendes Medikament zu trinken, zeigten eine höhere Aktivierung des Belohnungssystems als Teilnehmer, die das Placebo tranken, aber nicht davon überzeugt waren. Aus der kognitiv-neurowissenschaftlichen Perspektive wird Motivation als komplexes Zusammenspiel verschiedener kognitiver Prozesse betrachtet, wie der Bewertung von Belohnungen und der Erwartung positiver Ergebnisse. In Unternehmen kann die Anwendung dieser Erkenntnisse aus der kognitiven Neurowissenschaft zur Gestaltung von Arbeitsbedingungen und -aufgaben beitragen, um die Motivation und Leistung der MitarbeiterInnen zu steigern. Ablenkungen am Arbeitsplatz wie Lärm oder ein unordentliches Arbeitsumfeld können die Leistung und Motivation beeinträchtigen (JONES & BROADBENT, 1991). Durch Lärmschutzmaßnahmen oder eine saubere und organisierte Arbeitsumgebung können MitarbeiterInnen sich besser konzentrieren und fokussieren, was zu einer besseren Leistung führen kann. Zudem sollten Arbeitsaufgaben so gestaltet werden, dass sie eine gewisse Herausforderung bieten, aber dennoch im Rahmen der Fähigkeiten der MitarbeiterInnen liegen (LOCKE & LATHAM , 2002). Studien haben gezeigt, dass dies die Motivation steigern kann. Durch diese Maßnahmen können MitarbeiterInnen zufriedener und produktiver sein, was letztendlich auch dem Unternehmen zugutekommt.
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