Motivation durch Emotion
2.2 Motivation und Gehirn Motivation ist ein grundlegender Prozess, der das menschliche Verhalten antreibt und von verschiedenen neuronalen Mechanismen im Gehirn beeinflusst wird (RYAN & DECI, 2000). Motivierte Menschen achten eher auf relevante Informationen und behalten sie besser im Gedächtnis (BERRIDGE & KRINGELBACH, 2015). Die Motivation, ein bestimmtes Ziel zu erreichen, beeinflusst Entscheidungsprozesse und führt zu unterschiedlichen Verhaltensergebnissen (RYAN & DECI, 2000). Die Neurowissenschaften untersuchen die Motivation, um mögliche Behandlungen für Motivationsstörungen zu ermitteln und Wege zu finden, um die Motivation zu steigern. Eine der wichtigsten Hirnregionen, die an der Motivation beteiligt sind, ist das mesolimbische Dopaminsystem, das den ventralen tegmentalen Bereich (VTA) und den Nucleus accumbens (NAcc) umfasst (SCHULTZ, 2007). Das VTA setzt Dopamin frei, das dann den NAcc und andere Hirnregionen aktiviert, die mit der Belohnungsverarbeitung und dem Gewohnheitsdenken in Verbindung stehen (KNUTSON, ADAMS , FONG, & HOMMER, 2001). Der Dopaminspiegel im Gehirn steht auch im Zusammenhang mit dem Motivationsniveau des Einzelnen (WISE, 2004). Die Selbstmotivation wird von neuronalen Mechanismen beeinflusst, die sich von denen der extrinsischen Motivation unterscheiden (RYAN & DECI, 2000). Die Aktivität des ventromedialen präfrontalen Kortex hängt mit der Selbstmotivation zusammen und ist an der Verarbeitung von selbstbezogenen Informationen und der Selbstbewertung beteiligt. Dies legt nahe, dass die Selbstmotivation eng mit dem Selbstverständnis des Individuums und seiner Wahrnehmung seiner Fähigkeiten zusammenhängt. Verschiedene Neurotransmitter spielen eine Rolle bei der Motivation, einschließlich Dopamin, Noradrenalin und Serotonin (SALAMONE, CORREA, NUNES, RANDALL, & PARDO, 2012). Noradrenalin wurde gezeigt, um die Aufmerksamkeit und kognitiven Funktionen zu verbessern und damit die Motivation zu erhöhen (ASTON-JONES & COHEN, 2005). Eine wichtige Gehirnregion, die an der Motivation beteiligt ist, ist der präfrontale Kortex (PFC), der die Aktivität des mesolimbischen Dopaminsystems reguliert und bei der Planung und Ausführung von Verhaltensweisen hilft, die zur Erreichung von Zielen führen (MILLER, 2001). Das noradrenerge System spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Motivation, indem es Erregung, Aufmerksamkeit und Stressreaktionen reguliert und das Aufrechterhalten
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