Motivation durch Emotion
1.2 Ziele und Forschungsfragen Diese Masterarbeit beantwortet die Fragen, welche die Wissenschaft schon seit Langem lange beschäftigt: was bewegt die Menschen zum Handeln? Warum sie handeln sie so, und nicht anders? Im Weiteren beantwortet diese Masterarbeit die Frage, wie die Leistung und das Wohlbefinden von MitarbeiterInnen verbessert werden kann, indem die Fähigkeiten des Einzelnen im Umgang mit Emotionen verbessert und die persönliche Motivation gesteigert wird. 2. Motivation 2.1 Motivations-Definition aus kognitiv-neurowissenschaftlicher Sicht Motivation, als die Gesamtheit der Beweggründe und Einflüsse, die eine Entscheidung, Handlung oder ähnliches beeinflussen und zu einer Handlungsweise anregen, spielt eine zentrale Rolle in verschiedenen Disziplinen, von der Psychologie bis zur Wirtschaft. In der kognitiven Neurowissenschaft wird Motivation als ein Prozess verstanden, der eine Person dazu bewegt, ein bestimmtes Ziel zu verfolgen oder eine bestimmte Handlung auszuführen. Dabei sind verschiedene neuronale Mechanismen beteiligt, die die Art und Intensität der Motivation beeinflussen. Es gibt drei Botenstoffe im Körper, die für den Antrieb zur Handlung wichtig sind: Dopamin, körpereigene Opioide und Oxytozin. Dopamin sorgt dafür, dass Menschen sich anstrengen und Leistung zeigen, Opioide sind für das körperliche und seelische Wohlbefinden zuständig, und Oxytozin lässt Menschen mit anderen in Beziehung treten. Zusammen bilden sie ein geniales Trio, denn Menschen, die von ihrem Gehirn mit der richtigen Mixtur ausreichend versorgt werden, haben Lust aufs Leben, sind bereit, gemeinsam mit anderen etwas zu unternehmen, und wollen auch den Erfolg ihrer Taten genießen. Voraussetzungen für das Funktionieren des Motivationssystems sind dabei Interesse und Neugier, soziale Anerkennung und persönliche Wertschätzung, die ihnen von anderen Menschen entgegengebracht werden. Eine der wichtigsten Theorien zur Rolle neuronaler Mechanismen in der Motivation stammt von dem Neurobiologen Wolfram Schultz und seinen Kollegen (SCHULTZ, DAYAN, & MONTAGUE, 1997). Sie schlagen vor, dass das Dopaminsystem im Gehirn eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Motivation spielt. Wenn ein Mensch ein Ziel erreicht, das mit positiven Emotionen verbunden ist, wird im Gehirn Dopamin
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