MM-2023-04-Koennen subjektive Gedanken objektive Realitaet w
einer Nachricht, wobei die kleinste Einheit das "Bit" ist. Allerdings erfasst diese Beschreibung nicht die Bedeutung und Wirkung von Informationen, die im Alltag relevant sind.
Ernst von Weizsäcker führte daher eine Erweiterung des Informationsbegri ff s ein, die die Wirkung (Pragmatik) von Informationen miteinschließt. In seiner Konzeption dienen Nachrichten in der Kommunikation dazu, beim Empfänger eine Veränderung zum Zwecke der Handlungsgenerierung zu erzielen. Die Definition der pragmatischen Information muss daher zwei Elemente enthalten: Eine Komponente, die das Absichtselement beschreibt (Erstmaligkeit, E), und eine weitere Komponente, die die Übertragung der Absicht vom Sender zum Empfänger formalisiert (Bestätigung, B). Erstmaligkeit umfasst den Teil einer Information, der vom Sender individuell und autonom erzeugt wird und für den Empfänger neuartig ist. Bestätigung hingegen ist der Informationsanteil, der von Sender und Empfänger im Vorhinein geteilt wird und die gemeinsame Basis ihrer Kommunikation bildet. B ist allgemeingültig, intersubjektiv übereinstimmend und zeitlich stabil. Bei der Kommunikation gibt es eine Wechselwirkung zwischen Erstmaligkeit und Bestätigung. Zu viel Erstmaligkeit kann zu Missverständnissen führen, während zu viel Bestätigung Redundanz erzeugt. Eine gelungene Kommunikation zeichnet sich durch ein ausgewogenes Verhältnis von E und B aus. Die subjektive Realität und die pragmatische Information in Beziehung zueinander Subjektive Realität und pragmatische Information sind eng miteinander verknüpft. Die subjektive Realität stellt den individuellen Erfahrungshintergrund und die Bedeutungszuschreibung bei der Interpretation von Informationen dar (= Erstmaligkeit). In der Kommunikation von Informationen ist es von zentraler Bedeutung, dass die subjektive Realität von Sender und Empfänger in ausreichendem Maße übereinstimmt. Die Bestätigung (B) stellt dabei die gemeinsame Basis dar, auf der Kommunikation erfolgreich verlaufen kann. Gleichzeitig ist es wichtig, Raum für Erstmaligkeit (E) zu lassen, um individuelle Perspektiven und Erfahrungen zu teilen und somit die eigene subjektive Realität und die der anderen zu erweitern. Pragmatische Information kann als Brücke zwischen subjektiver Realität und objektiver Realität betrachtet werden. Indem wir unsere subjektive Realität in Form von Information kommunizieren, tragen wir dazu bei, ein gemeinsames Verständnis der Welt und eine gemeinschaftliche Realität zu scha ff en. Fazit Subjektive Realität und pragmatische Information sind zwei zentrale Konzepte, die uns dabei helfen, die Vielschichtigkeit unserer Erfahrungen und Kommunikationsprozesse besser zu verstehen. Die subjektive Realität bezieht sich auf die individuellen, qualitativen Aspekte unseres Erlebens, während
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