Motivation durch Emotion

Körperhaltungen und Stimmlagen. Diese Signale können sowohl positiver als auch negativer Natur sein und haben eine wichtige Funktion in der zwischenmenschlichen Kommunikation (KELTNER & HAIDT, 1999). Die Verarbeitung emotionaler Signale im Gehirn erfolgt in verschiedenen Regionen. Eine entscheidende Rolle spielt dabei der amygdaläre Komplex, der sich im Temporallappen des Gehirns befindet. Die Amygdala ist in der Lage, emotionale Signale aus der Umgebung zu erkennen und ihnen eine emotionale Bedeutung zuzuordnen. Sie spielt auch eine wichtige Rolle bei der Speicherung von emotionalen Erlebnissen (LEDOUX J. E., 2000). Ein weiterer wichtiger Bereich bei der Verarbeitung emotionaler Signale ist der präfrontale Cortex. Dieser Bereich ist in der Lage, Informationen über die emotionale Bedeutung von Reizen zu verarbeiten und sie mit anderen Informationen zu integrieren. Der präfrontale Cortex ist auch wichtig für die Regulation von Emotionen (DAVIDSON, IRWIN, ANDERLE, & KALIN, 2000). Emotionale Signale haben einen Einfluss auf die Informationsverarbeitung im Gehirn. Sie können die Aufmerksamkeit auf bestimmte Reize lenken und somit die Verarbeitung dieser Reize verbessern. Dies kann zum Beispiel bei der Erkennung von Bedrohungen wichtig sein. Emotionale Signale können auch die Erinnerung an bestimmte Ereignisse verstärken und somit die Langzeitgedächtnisbildung verbessern (PHELPS, 2004) die Informationsverarbeitung haben. Wenn die Aufmerksamkeit zu stark auf emotionale Signale fokussiert ist, kann dies zu einer Vernachlässigung anderer wichtiger Informationen führen. Dies kann zum Beispiel bei der Verarbeitung von Informationen in stressigen Situationen der Fall sein (ARNSTEN, 2009). 3.5 Emotionen als Einflussfaktoren auf Entscheidungsprozesse Emotionen sind ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Entscheidungsprozesses. Es ist wohlbekannt, dass unsere emotionalen Zustände einen bedeutenden Einfluss auf unser Denken und Verhalten ausüben. Laut Phelps (PHELPS, 2006) können Emotionen sogar unser Gedächtnis und unsere Wahrnehmung beeinflussen. Dies wird durch eine Fülle von Forschungsergebnissen unterstützt, die zeigen, dass emotionale Zustände das Erinnern und die Erkennung von Informationen beeinflussen können (KENSINGER & SCHACTER, 2006; REISBERG & HEUER, 2004). Emotionale Signale können auch negative Auswirkungen auf

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