Motivation durch Emotion
emotionalen Reaktion. Die Theorie betont, dass individuelle Unterschiede und kulturelle Hintergründe dazu führen können, dass die Bewertungen variieren.
3.1.3.2 Zwei-Faktoren-Theorie
Die Zwei-Faktoren-Theorie erweitert die Kognition-Emotion-Theorie und besagt, dass Emotionen aus zwei Faktoren bestehen: physiologische Erregung und kognitive Bewertungen (SCHACHTER & SINGER, 1962). Die physiologische Erregung ist eine allgemeine Reaktion auf verschiedene Ereignisse und Situationen, während die kognitiven Bewertungen dazu dienen, die physiologische Erregung zu identifizieren und zu labeln, um eine bestimmte Emotion zu generieren. Diese Theorie betont die wichtige Rolle der Kognition bei der Entstehung von Emotionen. Empirische Studien haben die Theorien zur Rolle von Emotionen bei der Bewertung von Optionen bestätigt. Eine Studie von Bechara und Kollegen untersuchte die Auswirkungen von Schäden im präfrontalen Kortex, der für die Verarbeitung von Emotionen und Entscheidungen verantwortlich ist, auf die Entscheidungsfindung. Die Ergebnisse zeigten, dass Patienten mit Schäden im präfrontalen Kortex Schwierigkeiten hatten, angemessene Entscheidungen zu treffen, da sie nicht in der Lage waren, auf somatische Marker zu reagieren (BECHARA, DAMASIO, DAMASIO, & ANDERSON, 1994). Eine weitere Studie von Slovic und Kollegen untersuchte die Rolle von Emotionen bei der Entscheidungsfindung in Bezug auf Risiken und Belohnungen. Die Ergebnisse zeigten, dass Emotionen eine wichtige Rolle bei der Bewertung von Risiken und Belohnungen spielen. Positive Emotionen wie Freude können dazu führen, dass wir Risiken eher eingehen, während negative Emotionen wie Angst dazu führen können, dass wir Risiken vermeiden (SLOVIC, PETERS, FINUCANE, & MACGREGOR, 2005). Ein Beispiel aus dem beruflichen Leben ist die Entscheidung eines Unternehmens, ob es in ein neues Geschäftsfeld einsteigen soll. Positive Emotionen wie Hoffnung und Begeisterung können dazu führen, dass das Unternehmen die Option als vielversprechender und lukrativer betrachtet und sich dafür entscheidet, in das neue Geschäftsfeld zu investieren. Negative Emotionen wie Angst und Skepsis können dazu führen, dass das Unternehmen die Option als riskanter oder unsicherer bewertet und sich dagegen entscheidet, in das neue Geschäftsfeld einzusteigen. Emotionen können somit einen wichtigen Einfluss auf Entscheidungen im beruflichen Kontext haben und sollten bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt werden.
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