MM-2023-04-Koennen subjektive Gedanken objektive Realitaet w

Individuen durch Wollen real werden können. Allerdings kann diese Realität nicht nach den klassischen Kriterien der Naturwissenschaft als objektiv bewiesen werden.

Man könnte argumentieren, dass absolute Objektivierung kein notwendiges Kriterium für eine echte Realität sein muss. Die Objektivierungshysterie der Naturwissenschaften könnte sich als dogmatische Vorgehensweise entpuppen, die eine pseudo-objektive Realität vorgaukelt. Die deterministische Form dieser Realität mit ihrer kausalen Geschlossenheit ist möglicherweise nur eine Folge einer axiomatischen Annahme, die auf dem Dualismus basiert.

Freier Wille und Dualismus: Verbindungen erforschen Das "Problem des freien Willens" wird auf eine Dualität zurückgeführt, die als unvereinbar betrachtet wird. Das Argument der kausalen Geschlossenheit sowie die logische Unvereinbarkeit von Geist und Materie können gegen die Existenz des freien Willens angeführt werden: Wie kann ein Wille, der auf einer rein geistigen Ebene entsteht, eine davon unabhängige und unvereinbare materielle Realität beeinflussen? Geistige und materielle Substanzen sind unterschiedlich definiert und es fehlt ihnen ein verbindendes Element, das einen Transfer zwischen ihnen ermöglicht. In der Philosophie wurde diese Problematik intensiv diskutiert und als "Hard Problem of Consciousness" (Chalmers, 1995) und "Problem of Free Will" (Shari ff et al, 2008) bekannt. Eine mögliche Lösung müsste eine Schnittstelle vorschlagen, die aus einer untrennbaren Verbindung von geistigen und materiellen Elementen besteht, um den Übergang zwischen beiden zu ermöglichen. Tatsächlich gibt es bereits solche Theorien, wie den dualen Aspekt-Monismus von Wolfgang Pauli und Carl Gustav Jung. Darüber hinaus geht der willentliche Impuls von einem autonomen Individuum spontan und nicht determiniert aus, beginnt in der Subjektivität der Person und überträgt sich dann auf die objektive Realität. Dieser Übergang vom Subjektiven zum Objektiven ist aus mess- und informationstheoretischer Sicht problematisch, da etwas Subjektives seinen Charakter verliert, sobald es sich objektiv manifestiert. Eine Lösung liegt in einer Zwischenrealität, die den dualistischen Gegensatz von Subjektivität und Objektivität überbrückt. Eine mess- und informationstheoretische Begründung wird im Folgenden näher erläutert und anschließend theoretisch auf die Vereinbarkeit von Geist und Materie angewendet. Subjektivität und Objektivität aus mess- und informationstheoretischer Perspektive Die bisherigen Argumente, mit denen versucht wurde, den unvereinbaren Gegensatz von freiem Willen und dualer Realitätsau ff assung zu begründen, können überzeugend anhand mess- und informationstheoretischer Überlegungen formalisiert werden. Dazu müssen wir uns mit den Merkmalen der subjektiven und objektiven Realität auseinandersetzen und sie messtheoretisch erfassen. Objektivität setzt voraus, dass Messungen grundsätzlich passiv und motivfrei sein können. Diese Annahme wirkt sich auf die Möglichkeit einer willentlichen Einflussnahme und damit auf die

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