Motivation durch Emotion
und verbessern kann. Eine erhöhte Aktivität im Serotoninsystem mit einer geringeren Reaktionsfähigkeit auf negative emotionale Stimuli verbunden ist. Hormone spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Emotionen und der Auswirkung auf Entscheidungen. Insbesondere Hormone wie Cortisol und Adrenalin sind von Bedeutung. Cortisol ist ein Hormon, das bei Stressreaktionen freigesetzt wird und eine wichtige Rolle bei der Regulation des Stoffwechsels und der Immunfunktion spielt. Es wird von der Nebennierenrinde produziert und ist ein Glukokortikoid. Eine erhöhte Cortisol Aktivität im Gehirn kann zu einer Beeinträchtigung der kognitiven Leistung und der Gedächtnisbildung führen. Dies liegt daran, dass Cortisol die Bildung von neuen Nervenzellen im Hippocampus, einer wichtigen Region für das Gedächtnis, hemmt. Eine Studie von Henckens et al. untersuchte die Auswirkungen von Cortisol auf das Belohnungssystem des Gehirns (HENCKENS, van WINGEN , JÖELS, & FERNANDEZ, 2012). Die Forscher fanden heraus, dass hohe Cortisolspiegel mit einer geringeren Aktivität im Belohnungssystem des Gehirns verbunden sind. Dies kann zu einer geringeren Motivation und einer schlechteren Leistung in belohnungsbezogenen Aufgaben führen. Die Studie ergab, dass hohe Cortisolspiegel mit einem Rückgang der Aktivität im ventralen Striatum, einem Teil des Belohnungssystems, verbunden sind. Dies kann erklären, warum Menschen in stressigen Situationen weniger motiviert sind und es ihnen schwerer fällt, sich auf Aufgaben zu konzentrieren. Adrenalin, auch unter dem Namen Epinephrin bekannt, ist ein Hormon, das bei Stressreaktionen freigesetzt wird und eine wichtige Rolle bei der Mobilisierung der körperlichen Ressourcen spielt. Es wird von den Nebennieren produziert und in den Blutkreislauf abgegeben. Adrenalin hat auch Auswirkungen auf das Gehirn und kann die Aktivität des Belohnungssystems beeinflussen und somit die Entscheidungsfindung beeinflussen. Eine Studie von Porcelli konnte zeigen, dass eine erhöhte Adrenalinausschüttung mit einer gesteigerten Aktivität im Belohnungssystem des Gehirns verbunden ist, (PORCELLI, DELGADO , & ACOSTO-ALONSO, 2012). Dies kann zu einer gesteigerten Motivation und Leistung in belohnungsbezogenen Aufgaben führen. Die Manipulation dieser Neurotransmitter und Hormone könnte daher ein potenzieller Ansatz für die Entwicklung von Interventionen zur Verbesserung der
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